Sammy

Wie aus Sari Sarin wurde und schließlich Sammy

Hallo Leute!
Meine Geschichte klingt schon etwas merkwürdig, aber sie ist wahr. Ich bin schon als junger Welpe im Public Shelter, dem städtischen Tierheim von Suceava (Rumänien) gelandet. Das Leben im Shelter war nicht einfach. Ich musste immer aufpassen, wann es Futter gab. Wenn ich mich nicht beeilte, ging ich leer aus. Manchmal wurden Kameraden aus unserem Zwinger geholt und weggebracht. Sie kamen nicht mehr zurück.
Im Oktober kam Besuch aus Deutschland ins Tierheim und ich wurde von einer netten Frau fotografiert. Sie hat mein Foto mit vielen anderen Fotos auf der Internetseite von SOS Dogsouls eingestellt. Dort können Menschen, die einem Tier ein Zuhause geben möchten, die Fotos anschauen. Wenn sie einen Hund oder eine Katze haben möchten, können sie sich bei SOS Dogsouls bewerben. Auf diesem Weg haben schon viele Tiere eine Familie bekommen.
Aber nun zu mir. Unter meinem Foto stand, dass ich das Hundemädchen Sari sei und warum ich dringend eine Familie suche. In Deutschland hat sich tatsächlich jemand in meinen treuen Blick verliebt. Das ahnte ich natürlich nicht.

16650399_149904302182115_672449475_n

Für mich änderte sich mein Leben zu Beginn des neuen Jahres. Da holte man mich aus dem Zwinger und brachte mich in einem Transportkäfig, zusammen mit zwei anderen Hunden, in das private Tierheim Casa Lui. Ich hatte fürchterliche Angst, denn in ahnte ja nicht, was jetzt passierte. Man hat mich untersucht und mit Nadeln gepikst. Das nennen die Menschen „impfen“ und „chippen“. Bei der Untersuchung merkte man, dass ich gar kein Mädchen war! Deshalb steht in meinem Impfpass der Name „Sarin“, denn „Sari“ heißen schließlich nur Mädchen. Jetzt hätte mit meiner bevorstehenden Adoption noch alles misslingen können, denn meine Adoptanten wollten unbedingt ein Mädchen. Aber sie hatten sich schon voller Vorfreude das Foto von mir aus dem Internet ausgedruckt und entschlossen sich mich auch als Hundeboy bei sich aufzunehmen.

Am 13. Januar begann dann meine lange Reise nach Deutschland. Glücklicherweise waren noch genügend andere Kameraden von mir in dem Transporter. Sonst wäre ich wahrscheinlich vor Angst gestorben. Am dritten Tag unserer Reise, am 15. Januar, endete für mich die Fahrt im Transporter auf einem Parkplatz in Hasbergen bei Osnabrück. Es war frühmorgens um 5.40 Uhr und noch dunkel, als man mich aus dem Transporter holte und mich in einen anderen Transportkäfig in einen fremden PKW setzte. Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht bemerkte, dass Leckerchen auf dem weichen Polster im Käfig lagen. Diesmal musste ich ganz allein mitfahren. Eine Frau und ein Mann saßen vorne im Auto und unterhielten sich in einer fremden Sprache. Aber schon nach einer knappen Stunde hielt das Auto vor einem Haus. Die Frau und der Mann trugen mich mitsamt dem Käfig ins Haus.

16667765_149904512182094_906710069_o

16586686_149904188848793_2050489439_o

Drinnen war es warm. Sie stellten mich in eine Ecke des großen Zimmers und öffneten die Käfigtür. Ich zitterte vor Angst. Aber die beiden Menschen setzten sich etwas entfernt von mir auf ein Sofa und ließen mich in Ruhe gucken. Als ich langsam ruhiger wurde, roch ich es: Futter! Da stand ein Napf direkt neben dem Käfig und einen Wassernapf gab es auch! Sollte das etwa für mich ganz allein sein? Ich versteckte mich in der hinteren Käfigecke.
Die Frau redete mich mit „Sammy“ an und kam langsam näher. Sie hockte sich vor mich und redete leise weiter. Dann zog sich die Frau wieder zurück und die beiden Menschen gingen in einen anderen Bereich des Zimmers. Dort hörte ich sie klappern und reden und viele fremde Geräusche machen. Später setzten sie sich wieder aufs Sofa. Als die Frau mir etwas von dem Futter in den Käfig legte, konnte ich nicht widerstehen und begann zu fressen. Sie legte mir immer wieder etwas nach. Und dann stellte sie mir den Wassernapf in den Käfig.

16667935_149904465515432_327727571_o

Ich habe ihn ganz leer getrunken, so durstig war ich. Danach legten sich die beiden Menschen hin, der Mann auf das Sofa und die Frau in einen Sessel in meiner Nähe. Es war ganz ruhig. Ich glaube, wir haben alle drei eine ganze Weile geschlafen. Am Nachmittag haben mir die Menschen ein Hundegeschirr angezogen, aber das passte nicht richtig. Ich bin schon etwas zu groß dafür. Aber sie haben mich einmal nach draußen gebracht. Ich weiß gar nicht, was ich dort sollte und wollte wieder ins Haus. Drinnen stand plötzlich ein Körbchen, in das mich der Mann setzte. Das war sooo kuschelig. Ich konnte meine Nase tief in die Decke stecken.

Unbenannt

Dann ließen mich die Menschen wieder in Ruhe. Ich habe immer wieder etwas geschlafen, obwohl ich noch große Angst hatte. Irgendwann waren die Menschen nicht mehr in dem Zimmer. Ich hatte aber ein großes Problem, ich musste mal pieseln. Was sollte ich tun? Aus dem Körbchen traute ich mich nicht. Also machte ich hinein. Aber im Nassen liegen wollte ich auch nicht. Deshalb jaulte ich einmal kurz auf. Sofort kam die Frau, sagte: „Armer Sammy!“ und streichelte mich. Sie setzte mich aus dem Körbchen, nahm das nasse Kissen und die Decke heraus und brachte saubere, trockene Unterlagen. Ich war vor lauter Angst unter einen Schrank geflüchtet. Doch die Frau holte mich wieder hervor. Sie war ganz freundlich und setzte mich wieder in mein Körbchen, das sie vor das Sofa gestellt hatte. Sie legte sich auf das Sofa und deckte sich mit einer Decke zu. Eine Hand blieb bei mir und streichelte mich. Das war richtig angenehm. Irgendwann musste ich sie einmal mit meiner Nase anstupsen, weil sie mit dem Streicheln aufgehört hatte. Schließlich wurde ich wieder müde und schlief diesmal ganz fest ein bis zum Morgen.

Sammys zweiter Tag in Deutschland (16. Januar 2017)

Hallo Leute!
Mein zweiter Tag in meiner neuen Familie verlief etwas ruhiger. Ich hatte ja richtig gut geschlafen. Aber ich traute mich trotzdem nicht aus meinem Körbchen. Ich sah von meinem Platz aus, dass meine Menschen am Tisch saßen und frühstückten. Und dann kamen die zwei Katzen und setzen sich neben den Tisch. Sie bekamen etwas Wurst von Siggi (so heißt der Mann). Und dann kam Siggi zu mir und legte mir ein Stückchen Leberwurstbrot vor die Nase. Ich wusste ja noch gar nicht, was Leberwurst ist. Es roch so gut und schmeckte noch besser. Das nächste Stückchen legte er vor mein Körbchen, so dass ich aufstehen musste, um es mir zu holen. Das dritte Stückchen legte er noch etwas weiter entfernt auf den Boden. Ich habe lange überlegt, ob ich es mir holen soll oder nicht. Aber dieser Duft !!!! Also bin ich ganz schnell hingelaufen und habe es mir geholt. Und dann … husch wieder ins Körbchen. Natürlich bekam ich noch richtiges Frühstück, mein Trockenfutter, wie ich es kenne und frisches Wasser. Das stellte mir Ingrid (die Frau) direkt vor meinen Korb, damit ich alles problemlos erreichen konnte. Als ich satt war, legte ich mich gleich wieder hin. Aber ich passte auf, was die beiden Katzen machten. Sie scheinen sich für mich gar nicht zu interessieren. Die eine liegt gerne auf dem Sofa, mit eigener Kuscheldecke, die andere liegt lieber auf der Treppe zum oberen Stockwerk. Ob ich mich irgendwann dort auch einmal hintraue?
Meine Menschen versuchen mich immer wieder aus meinem Körbchen zu locken. Der Siggi setzte mich heute dreimal in die Küche. Ich bin aber immer wieder ganz schnell zurück zu meinem Korb gelaufen. Der gehört doch jetzt mir, und ich will ihn nicht mehr abgeben, schon gar nicht an eine Katze!
Ich will auch nicht nach draußen. Das kenne ich nicht und macht mir nur Angst. Heute Abend aber musste ich mit hinaus. Ingrid nahm mich auf den Arm und trug mich zum Auto. War ich froh, dass ich nicht laufen musste! Wir fuhren aber nur zwei Minuten. Dann stiegen wir wieder aus und es ging in eine Tierarztpraxis. Das erkannte ich sofort am Geruch. Im Wartezimmer saß noch ein Hund auf dem Boden. Seine Menschen hatte er auch dabei. Er war schon ziemlich alt, sah aber so ähnlich aus wie ich. Ich war vor ihm an der Reihe, denn Ingrid hatte mich schon angemeldet, als ich noch in Rumänien war. Obwohl ich die Prozedur beim Tierarzt schon kenne, fühlte ich mich total gestresst.
Die Ärztin war aber sehr lieb zu mir und bot mir sogar zwei Leckerchen an. Ich lasse mich aber nicht bestechen, jedenfalls nicht beim Doktor. Als sie mich gründlich untersucht hatte, meinte sie, dass ich einen sehr gesunden Eindruck mache. Das wusste ich doch vorher schon! Sie sagte auch, dass ich nochmal wiederkommen muss, damit sie mir Blut abnehmen können. Sie wolle ausschließen, dass ich Krankheitserreger aus Rumänien mitgebracht habe, die man in Deutschland nicht kennt. Außerdem muss ich nochmals geimpft werden. Doch zuerst darf ich mich zu Hause einleben. Gelobt hat mich die Ärztin auch, weil ich alles so brav über mich ergehen ließ. Sie hat ja gesehen, dass ich große Angst habe. Ingrid sorgte sich, weil ich meine „Geschäfte“ nicht mache. Die Tierärztin beruhigte sie und meinte, das würde sicher bald klappen.
Ich war nur froh, als ich wieder in mein Körbchen durfte. Als der Siggi zum Sport ging, putzte Ingrid das Wohnzimmer und den Flur. Ich hatte ziemliche Bauchschmerzen. Als ich ganz sicher war, dass Ingrid mich nicht beobachtete, ließ ich der Natur freien Lauf und machte einen riesigen Haufen in mein schönes Körbchen! Das tat am Anfang richtig weh. Siggi roch die Bescherung sofort, als er nach Hause kam. Aber er hat nicht geschimpft, sondern mich nur aus dem Körbchen geholt und mich festgehalten. Ingrid musste alles sauber machen und hat mein Kissen und die Decke gleich in die Waschmaschine gesteckt. Mich musste sie auch sauber machen. Sie hat aber nur einen nassen Lappen genommen.
Eigentlich müsse man mich duschen, meinte sie, weil ich so übel riechen würde. Aber sie hat es dann doch nicht gemacht. Jetzt geht es mir richtig gut. Ich habe wieder ein ganz sauberes Kissen und eine kuschelige Decke im Körbchen. Da werde ich prima schlafen. Hoffentlich bleibt Ingrid bei mir und streichelt mich wieder!

16650860_149904375515441_1042905872_o

Neues von Sammy am 17. Januar 2016 (3. Tag)

Hallo Leute,
heute war mein Glückstag! Als ich mich so gegen 7 Uhr in meinem Körbchen wachräkelte, kam Ingrids Hand vom Sofa und begann mich zu streicheln. Ich drehte mich auf den Rücken und präsentierte meinen Bauch. Was dann folgte war einfach wunderbar: Ingrid kraulte meinen Bauch, meine Beine, und ich genoss es einfach! So schön war es nur bei meiner Mama, als ich noch ganz klein war.

16593824_149904472182098_355423314_o

Nach dem Frühstück gab es die nächste Überraschung: Wir bekamen Besuch. Es kam ein Hund, der Funky, und er ist jetzt mein Freund. Er brachte noch eine junge Frau mit, die ich am ersten Tag hier schon einmal gesehen habe. Zuerst habe ich nur aus meinem Körbchen geschaut und den Funky beobachtet. Er kam immer wieder zu mir und begrüßte mich. Er wollte mich wohl aus meinem Körbchen locken, aber ich traute mich nicht. Mittags brachte Ingrid ein kleines Mädchen ins Haus. Die Kleine kam auch zu mir und streichelte mich ganz vorsichtig. Ich vergrub meine Nase ganz tief in meine Kuscheldecke. Aber die kleinen Hände taten mir eigentlich gut.
Als mir Ingrid das Geschirr anzog, ahnte ich schon, dass es nach draußen ging. Ich weigerte mich mitzugehen. Doch Ingrid nahm mich einfach auf ihren Arm und brachte mich in den Garten. Da saß ich nun und schaute mich um.

16559056_149904272182118_584379527_n

Funky kam zu mir und stupste mich. Ja, jetzt bekam ich Lust mitzulaufen. Leider hielt Ingrid mich an der Flexileine, so dass ich nicht so rennen konnte wie ich wollte. Funky zeigte mir den Garten und pieselte an den Apfelbaum. Ich konnte auch pieseln, wenn auch nicht auf drei Beinen. Ingrid und Regina, so heißt die junge Frau, lobten mich dafür. Na ja, pieseln ist ja eigentlich keine besondere Leistung. Aber es draußen zu machen ist sicher besser als ins Körbchen!
Funky und ich schnüffelten in allen Ecken des Gartens. Hier roch es ganz anders, als im Tierheim in Rumänien. Ich war ganz schön aufgeregt. Vom vielen Rennen und Schnüffeln meldete sich mein Darm. Hinten im Garten fand ich eine schöne Ecke, in die ich mein Häufchen setzen konnte. Und wieder wurde ich gelobt. Komisch, im Tierheim interessierte sich dafür niemand.
Als ich mit Funky genug gespielt hatte, ging es wieder ins Haus. Mein Körbchen fand ich natürlich sofort und kuschelte mich erschöpft in meine Decke. Zwei Stunden später spielten wir nochmals eine Runde im Garten. Ich bin auch gleich wieder zum Apfelbaum gerannt. Funky pieselte dort schon wieder. Es gab einige Stellen im Garten, die ich noch nicht gesehen hatte. Und so eine Spiel- und Schnüffelzeit im Schnee ist einfach toll. Funky spielte auch mit Regina und der kleinen Malin mit einem Ball. Dabei schaute ich lieber nur zu. Ich weiß ja gar nicht, wie man mit Menschen spielt. Später konnte ich mich wieder im Körbchen ausruhen. Schade, dass Funky wieder nach Hause musste. Aber er kommt wieder, da bin ich ganz sicher.
Einige Zeit nach meiner leckeren Mahlzeit, es gab sogar nasses Futter zu dem Trockenfutter, was ich bis jetzt nur kannte, habe ich mich gemeldet. Ingrid verstand mich sofort und ging mit mir in den Garten. Den Weg zum Apfelbaum fand ich sofort und kurz darauf ein Plätzchen für mein großes Geschäft. Ich suchte nochmal nach Funky, aber der war leider nicht mehr da.
Vorm Schlafengehen war ich noch einmal im Garten. Aber danach machte es sich Ingrid auf dem Sofa und ich mir daneben im Körbchen gemütlich. War das ein schöner Tag! Jetzt noch etwas Kraulen am Bauch und dann gute Nacht!

Sammys Tagebuch 18. und 19. Januar 2017 (4. + 5. Tag)

Hallo Leute,
jetzt sind zwei Tage vergangen, in denen ich meine Familie viel besser kennen gelernt habe. Gestern war mein neuer Freund Funky wieder hier, diesmal mit seiner ganzen Familie: Regina, Andre und die kleine Malin. Ich traute mich einfach nicht draußen mitzuspielen, obwohl ich es gerne getan hätte. Aber das Zuschauen war auch nicht schlecht. Wenn ich einfach nur durch den Garten rennen kann, finde ich das herrlich. Im Haus verlasse ich inzwischen mein Körbchen, wenn ich allein im Zimmer bin. Dann hole ich mir gerne eine Zeitung vom Tisch und „zerlese“ sie. Ich springe auch auf die Couch und mache „Probeliegen“. Sobald Ingrid oder Siggi ins Zimmer kommen, springe ich ganz schnell in mein Körbchen. Das verteidige ich auch. Die Katzen und auch Funky haben darin nichts zu suchen!
In der letzten Nacht hat Ingrid mir mein Lieblingsspielzeug, mein Qietschehähnchen, weggenommen und es auf den Tisch gelegt. Ich war auch etwas unruhig in der Nacht. Morgens um 4 Uhr musste Ingrid mit mir in den Garten. Aber ich habe mich beeilt und meine Geschäfte ganz schnell erledigt,
damit wir schnell wieder ins Haus gehen konnten.
Als Ingrid morgens im Bad war, habe ich mir erst einmal mein Hähnchen vom Tisch geholt. Dazu musste ich zwar ein wenig klettern, aber das kann ich ziemlich gut. Ingrid hat sich etwas gewundert, als sie mich mit dem Hähnchen im Körbchen sah.

16667545_149904438848768_1307816739_o

Heute Mittag hatte Ingrid ihre Enkelin Lea von der Schule abgeholt. Sie ist ein ganz besonderes Mädchen. Ich habe mich direkt in sie verliebt! Sie hat mich gekrault und leise mit mir gesprochen. Dann waren wir draußen und sie versuchte mit mir zu spielen. Aber mit dem Ball wollte ich das nicht. Aber als sie dann mein Hähnchen holte, habe ich direkt mitgespielt. Lea hat es immer weiter geworfen und „Hol es!“ gerufen. Ich bin wie der Blitz hinterher gerannt und habe es zurückgeholt. Lea hat mich gelobt, gestreichelt und mir ein Leckerchen gegeben, weil ich es wieder vor ihre Füße legte. So haben wir eine ganze Weile gespielt, bis ich wieder ins Haus wollte. Ich musste erst einmal eine Runde schlafen. Bevor Lea von ihrer Mama abgeholt wurde hat sie nochmal mit mir gespielt. Das hat so viel Spaß gemacht. Hoffentlich kommt sie bald wieder.

16667869_149904278848784_832979962_o

16558963_149904345515444_1050422745_n

Sammys Tagebuch 20./21. Januar (eine Woche im neuen Zuhause)

Hallo Leute,
jetzt sind wieder zwei Tage vergangen, in denen ich einiges erlebt habe. Aber zuerst muss ich noch über den Abend des 19. Januar berichten. Ich lag ja schon im Körbchen und wollte schlafen. Da nahm mich Ingrid auf den Arm und trug mich ins Badezimmer. Das hatte ich noch gar nicht gesehen. Siggi setzte mich hinter die Glastür auf eine weiche Matte. Und dann kam plötzlich warmes Wasser.
Zuerst wurden nur meine Füße nass, danach die Beine und der Bauch, später sogar der Rücken. Ich drückte mich erstmal an die Wand. Doch es war schon vorbei mit dem Wasser. Dafür nahm Siggi etwas aus einer Flasche, auf der ein Hund abgebildet war und schäumte mich damit ein. Das war gar nicht so unangenehm. Danach spülte er alles mit Wasser wieder ab. Und das gefiel mir sogar ganz gut. Ingrid hatte schon warme Tücher bereitgelegt und trocknete mich damit ab. In ein großes Tuch gewickelt trug sie mich in mein frisch zurecht gemachtes Körbchen.

16559288_149904462182099_528646338_n

Ich fühlte mich richtig wohl und schlief sofort ein. Dabei merkte ich gar nicht, dass Siggi heute bei mir auf dem Sofa schlief. Aber er ging morgens um 7 Uhr mit mir in den Garten, als ich mich meldete. Da war ich wieder ganz trocken.
Als Ingrid kam meinte sie, ich sei nun kein Stinker mehr. Irgendwie stimmt das wohl, denn wenn ich an meinen Pfoten schnuppere, riechen die ganz anders.
Nachdem Frühstück kam schon wieder mein Freund Funky. Er machte mit mir einen Rundgang durch das Haus, aber nur durch die untere Etage. Allein hätte ich mich nicht getraut. Jetzt weiß ich wo die Katzen schlafen und ihre Futternäpfe stehen.
Wir haben auch noch draußen gespielt, der Funky und ich. Das war super! Am Nachmittag traute ich mich schon allein im Haus herumzulaufen. Das schaffte ich ganz locker. Weil die Katzen oft auf dem Teppich unter dem Esstisch liegen, habe ich das andere Ende markiert. Es waren nur ein paar Tropfen Pipi, doch der Siggi hat sich darüber ziemlich aufgeregt. Aber ich wollte den Katzen nur zeigen, dass der Teppich mir gehört. Und noch etwas habe ich gelernt: Ich melde, wenn jemand ins Haus oder in den Garten kommt. Ich kann richtig bellen, wie ein großer Hund! Außerdem habe ich Kater Giesi in die Flucht geschlagen, als er sich zu Ingrid auf die Couch setzen wollte. Das fanden meine Menschen beide nicht gut. Ich mag die Katzen aber nicht und will Ingrid für mich allein haben.
Gestern Abend schlief Ingrid wieder bei mir. Um 0.30 Uhr habe ich laut gebellt, weil es draußen ganz laut knallte. Ingrid hat mich beruhigt. Sie meinte, das sei nur ein Feuerwerk. Ich fand es nur furchtbar laut. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wieder einschlafen konnte. Das kostete Ingrid viele Streicheleinheiten! Aber dann schlief ich bis zum Morgen durch.
Heute kam Funky nicht. Dafür habe ich mich beim Frühstück meiner Menschen an ihre Füße unter den Tisch gelegt. Ich habe auch nicht markiert. Deshalb durfte ich dort liegen bleiben. Außerdem habe ich nicht reagiert, als Kater Katzek ins Zimmer kam. Das fanden meine Menschen gut und lobten mich auch dafür.
Vormittags war ich ganz lange mit Ingrid im Garten. Wenn sie mein Qietschehähnchen durch den Garten warf, holte ich es zurück und lege es ab. Ingrid zeigte mir nach einiger Zeit ein neues Spiel: Sie ging mit dem Qietschehähnchen voraus um das ganze Haus. Ich lief hinterher und wunderte mich, dass wir plötzlich wieder auf der Terrasse standen.
Nachmittags haben wir das Haus wieder umrundet. Ich bin sogar als erster losgeflitzt. Ingrid schaffte es nicht mich einzuholen. Ein tolles Spiel ist das! Ich kann viele Runden rennen.
Abends wollte der Kater Katzek zu Ingrid auf die Couch. Da flog mir wieder der Draht aus der Mütze und ich knurrte und bellte und rannte sogar hinter dem Kater her. Ingrid rief mich aber zurück und ihre Stimme klang ziemlich böse. Sie packte mich am Nackenfell und drückte mich auf den Boden. Ich quiekte vor Schreck. Was sollte das jetzt? Aber sie hielt mich fest, bis ich mit meiner Zunge zu lecken begann. Ich musste mich unterwerfen, wie früher bei meiner Mama. Dann ließ sie mich los, und ich legte mich in mein Körbchen. Warum versteht sie mich eigentlich nicht? Sie hat den Kater sogar gestreichelt. Wollte sie mich damit ärgern? Morgen muss ich mich wohl anders benehmen.
Jetzt gehe ich nochmal mit Ingrid in den Garten und dann geht es ins Körbchen. Gute Nacht!

Fortsetzung von Sammy:

Sammys Tagebuch 5. Februar bis 13. Februar 2017

Hallo Leute!
Ihr merkt schon, dass die Abstände, in denen ich schreibe, größer werden. Ich habe mich einfach gut in meinem neuen Zuhause eingelebt. Meine Tage sind ausgefüllt mit Spaziergängen, Spielstunden, Schmusezeiten und kleinen Nickerchen zwischendurch. Da bleibt kaum Zeit zum Schreiben. Das heißt aber nicht, dass ich nichts erlebe. Deshalb werde ich heute die wichtigsten Ereignisse erzählen.

5. Februar:
Ich hatte ja von meinem Umzug ins Schlafzimmer berichtet. Dort schlafe ich jetzt mit Siggi und Ingrid jede Nacht. Als ich am zweiten Abend ins Schlafzimmer kam, saß ich vor dem Bett und überlegte, ob ich nicht auch darin schlafen könnte. Auf der Couch im Wohnzimmer war ja zu wenig Platz für mich, wenn Ingrid schon darauf lag. Aber das Bett ist doch sooo groß. Da passe ich locker auch mit hinein! Aber wie stelle ich es am besten an, damit es meine Menschen nicht merken? Sie müssten zuerst einmal fest schlafen. Bei Ingrid brauche ich es nicht versuchen. Sie würde sofort wach, wenn ich aufs Bett springe. Aber bei Siggi könnte es klappen. Der merkt oft gar nicht, wenn Ingrid und ich aufstehen. Als ich so in meine Überlegungen vertieft war, sagte Ingrid plötzlich: „Sammy, denke erst gar nicht daran. Das Bett gehört uns. Du schläfst in deinem Korb!“ Kann sie Gedanken lesen? Ich werde mein Vorhaben erst einmal verschieben. Irgendwann kommt ein günstiger Moment und dann …. !

17361213_173495053156373_2120982288_n

7. Februar
Mein Körbchen steht neben Ingrids Bett. Wenn ich mich also melde, weil ich hinaus muss, steht sie sofort auf und geht mit mir zur Terrassentür ins Wohnzimmer. Dann ist es aber immer schon morgens zwischen 6.30 Uhr und 7.30 Uhr. Wir schmusen und spielen etwas. Dann gibt Ingrid mir etwas zur Beschäftigung, einen Kauknochen oder ein Spielzeug, in dem Leckerchen versteckt sind. In der Zwischenzeit, macht Ingrid sich zum Spaziergang fertig. Braucht sie zu lange, wird mir schon mal langweilig. So habe ich mich am 7. Februar mit Ingrids Hausschuhen vergnügt. Es machte Spaß, darauf herumzukauen. Als Frauchen Ingrid ins Zimmer kam, war sie gar nicht begeistert. Sie nahm mir die Hausschuhe weg und meinte streng: „Samuel, so geht das nicht. Du hast doch dein Spielzeug!“ Und dann warf sie die Hausschuhe in den Mülleimer. Warum hat sie mir die nicht gelassen? Sie kann sie ja doch nicht mehr tragen. Also könnte ich doch damit spielen. Man hat es nicht leicht als Hund!

17357013_173493796489832_1122055177_o

17357396_173493776489834_117883139_o

17360516_173494446489767_1199362668_n

9. Februar
Wenn ich brav auf Ingrid gewartet habe, bis sie morgens fertig ist, zieht sie mir mein Geschirr an und wir machen unsere Morgenrunde. Wenn wir wieder nach Hause kommen, hat Siggi schon das Frühstück vorbereitet. Ich bekomme mein halbes Leberwurstbrot und noch etwas von meinem leckeren Futter. Wenn Siggi die Zeitung liest, lege ich mich an seine Füße und ruhe mich aus. Siggi lobt mich dann immer, weil ich so brav bin. Das bin ich auch wirklich. Nur Langeweile ist nichts für mich, dann fällt mir immer etwas ein. Leider sind meine Menschen von meinen Ideen nicht immer begeistert. Als ich am 9.02. den Reißverschluss aus meinem Kissen zerlegte, war das auch nicht die feine Art. Ingrid muss das wieder reparieren und findet es verständlicherweise nicht so gut. Aber ich habe mich danach einige Tage mustergültig benommen, damit meine Menschen den Vorfall wieder vergessen.

17327846_173493773156501_1928573884_n

12./13. Februar
Als Ingrid am 12. Februar das Mittagessen vorbereitete, versuchte ich an einem Stuhlbein vom Esstisch zu knabbern. Ingrid war mit wenigen Schritten bei mir und störte mich. Sie schickte mich in den Garten, wo ich ein riesiges Loch grub. Irgendetwas muss ich schließlich machen, wenn keiner Zeit für mich hat! Siggi meinte: „Sammy sucht nach einer Ölquelle.“
Aber er war nicht wirklich böse. Meine Menschen geben sich auch viel Mühe mit mir, damit ich mich nicht langweile. Aber ich bin einfach ein kreativer Hund. Und dass ich intelligent bin, hat die Tierärztin am 13. Februar bestätigt. Der Besuch bei ihr war ziemlich aufregend für mich. Ich wollte schon gar nicht ins Wartezimmer. Aber gegen Frauchen Ingrid habe ich keine Chance. Im Wartezimmer wollte ich auf jeden Fall ganz dicht bei ihr sein. Sie nahm mich auf den Schoß und hielt mich ganz fest. Den Kopf steckte ich unter ihre Jacke. So konnte ich es gut aushalten, bis wir ins Sprechzimmer mussten. Ingrid trug mich zu dem silbernen Tisch und setzte mich dort ab. Sie erzählte der Ärztin, dass ich mich oft kratze. Aber die Frau entdeckte nichts Auffälliges in meinem Fell. Ich habe weder Flöhe noch sonst irgendwelche Untermieter, das solltet ihr eigentlich wissen! Die Ärztin gab Ingrid aber eine kleine Tube mit Tropfen, die sie mir in mein Fell reiben sollte. Und dann wurde es unangenehm. Die Helferin legte einen Schlauch um mein linkes Vorderbein und drückte ihn fest zu. Ingrid hielt meinen Kopf und die Ärztin piekte mit einer Nadel, in mein Bein. Sofort spritze mein Blut heraus. Das fing sie auf. Als die Prozedur vorüber war, musste die Helferin mein Bein verbinden, weil es noch nachblutete. Die Ärztin gab mir ein Leckerchen. Das wollte ich aber nicht nehmen. Zuerst Piesacken und dann Belohnen, nein, nicht mit mir! Sie will in meinem Blut nachsehen, ob ich irgendwelche Krankheiten aus Rumänien mitgebracht habe. Und dann soll ich in zwei Wochen wieder geimpft werden. Warum denn schon wieder? Als ich mit Ingrid im Vorraum bei der Helferin auf die Rechnung wartete, wurde mir schon wieder etwas langweilig. Also ging ich durch die Sprechzimmertür zurück und schaute, was die Tierärztin machte. Ob sie vielleicht mein Leckerchen selbst isst?? Nein, aber sie kam zu mir und fragte mich, ob ich es haben möchte. „Ein intelligentes Kerlchen ist der Sammy“, sagte sie zu Ingrid und gab ihr das Leckerchen. „Er wird sehr schnell lernen, was ein Hund wissen muss.“ Woher sie das wohl weiß? Ich bin doch schon ziemlich schlau. Nur vor Autos und anderen Fahrzeugen habe ich noch große Angst. Auch wenn mehrere Menschen auf mich zukommen, ist das für mich unheimlich. Aber es ist nicht so schlimm, wenn Funky dabei ist.

17327974_173493239823221_800558349_n

17354685_173493003156578_752921015_n

Teilen