Sidney

Hallo Ihr Lieben,

darf ich mich vorstellen? Ich heiße Sidney, bin 2 Jahre alt und mein Leben verlief in der Vergangenheit leider nicht so gut…
Ich hatte noch nie in meinem Leben ein sicheres Zuhause.

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Erst bin ich auf den Straßen rumgestreunt, dann haben mich die fiesen Hundefänger erwischt und Anfang 2017 bin ich im öffentlichen Public Shelter Suceava gelandet.
Dort wurde ich einfach in einen Zwinger mit anderen Hunden gesperrt und dies sollte nun mein Zuhause sein???

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie hart das Leben bzw. das Überleben dort ist.
Wie gut, dass in der Nähe die Leute des privaten Tierheims in Suceava mit Ihrem Projekt Casa lui Patrocle sind!
Viele meiner Leidensgenossen konnten sie aus dem Public Shelter zu sich holen, aber eben nicht alle von uns. Auch ich war nicht dabei und musste weiter hier ausharren….

Aber zumindest kamen die Leute von Casa Lui Patrocele immer wieder bei uns vorbei um uns mit Extrafutter zu versorgen und zu gucken, wie es uns geht. Im März 2017 haben sie im Public Shelter alle Kennel gefilmt und eine „Bestandsaufnahme“ von uns gemacht.
Von vielen Hunden wurden Bilder gemacht, damit wir auch eine Chance zur Vermittlung in ein gutes Zuhause haben.
Im Mai 2017 war es dann für mich so weit. Fototermin!!!! Und ich habe mich von meiner Besten Seite gezeigt. Schaut doch mal, wie hübsch ich bin!!!!!

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Ich bekam ein eigenes Profil bei Dogsouls und nun sollte es doch ganz schnell klappen mit einem Zuhause, oder?
Doch ich wartete, und wartete, und wartete…

Mittlerweile wurde ich immer magerer. Vor lauter Kummer hatte ich den Appetit verloren und der tägliche Kampf ums Essen war mir einfach zu viel. Ich war ja eher schüchtern und die anderen Hunde haben mich oft blöd angemacht, da hab ich mich lieber in meine Hütte zurückgezogen.

Und dann, ging alles plötzlich rasend schnell!!!!

Und das habe ich Leon, dem 18.jährigen Sohn meines Frauchens zu verdanken. Er fand mich auf Anhieb toll und meinte ich sehe aus wie ein junges Wölfchen.
Da hat doch das Fotoshooting doch noch was gebracht 🙂

Mein Frauchen wollte lieber einem älteren Hund ein Zuhause geben, doch Kessy, die sie ursprünglich adoptieren wollte, hatte das harte Leben im Public Shelter wahrscheinlich nicht überlebt 🙁

Am 13.07.2017 wurde ich reserviert und die Leute von Casa lui Patrocele sollten mich am Morgen des 14.07.2017 aus dem Public Shelter rausholen – wenn ich noch lebe…

Wenn ich noch lebe??? Mein Frauchen war schockiert! Sie hat die ganze Nacht für mich gebetet und gezittert.

Und ob ich noch lebte!!! Zwar abgemagert bis auf die Knochen, aber ich lebe 🙂

Und dann war es endlich soweit!!!!
Am 14.07.2017 durfte ich das Public Shelter Suceava verlassen und in das private Tierheim von Casa lui Patrocle ziehen.
Da war es so viel schöner – und es sollte noch schöner werden…

Mein Frauchen wollte mich ganz schnell bei sich haben und so durfte ich bereits eine Woche später mit auf die lange Reise in ein neues Leben gehen!!!!

Klar, die Reise war noch mal ein ganz schöner Kraftakt, aber es hat sich gelohnt!!!!
Ich konnte im Transporter gar nicht richtig essen, vor lauter Sorge, was nun schon wieder mit mir passieren würde.

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Doch bereits im Auto meines Frauchens habe ich mich wohler gefühlt. Ich wurde ganz viel gestreichelt und während der Fahrt zum neuen Zuhause hat sich Leon die ganze Zeit um mich gekümmert und mir Leckerlis zugeschoben.

In meinem neuen Zuhause bin ich gleich aus der Transportbox geklettert und habe überall im Garten geschnüffelt. Ihr glaubt ja gar nicht wie lange ich das Laufen und rumschnüffeln im Grünen vermisst habe!!!

Hier Zuhause lebt noch eine andere Hündin. Sie heißt Paachi (genannt „Pätschi“). Stellt euch vor, es ist auch eine rumänische Hündin und sie lebt schon 6 Jahre bei meiner neuen Familie.
Zuerst mal hat mich Pätschi nur durch die geschlossene Balkontür beäugt. Später, als sie zu mir rauskam haben wir uns einfach mal gegenseitig ignoriert.

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Als sich Leon dann zu Pätschi ins Gras gesetzt hat, bin ich aber sofort auch zu ihm hin und hab mich streicheln lassen. Das macht er doch so gut. Das kenn ich doch noch von der Autofahrt.

Dann gings daran das Haus zu erkunden und ich hab erstmal eine ordentliche Portion gefuttert. Was heißt hier eine Portion? Im Laufe des Abends habe ich 3 Portionen gegessen. Endlich mal wieder richtig satt essen ohne dass andere Hunde nach meinem Futter gieren. Das hab ich gebraucht. Frauchen meint, ich bin so mager, jede Rippe ist zu fühlen. Jetzt werd ich ordentlich verwöhnt damit ich wieder was auf die Rippen krieg:-)

Frauchen hat mir auch ein ganz tolles Körbchen vorbereitet, doch das war mir nicht geheuer, es war so weich und so viel verwöhnen kenn ich gar nicht.
Wie gut das Frauchen die Idee hatte, mir die Transportbox ins Wohnzimmer zu stellen. Das ist ja sowas wie ne Hundehütte und das Schlafen in einer Hütte kenn ich ja.

Da hab ich mich dann reingelegt und ein Schläfchen gemacht.

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Pätschi hat sich vorsichtig meiner Box genähert, aber was meint ihr wie ich die angefletscht habe!
Ich bin zwar mager und schüchtern, aber ich habe gelernt zu überleben! Und ich weiß ja noch nicht so recht, ob Pätschi Freund oder Feind ist.
Das werden wir morgen erproben wenn ich mich richtig ausgeschlafen hab.

Apropos Ausschlafen…. Die Box war ganz ok, aber dann hab ich gemerkt, dass es bei Leon im Zimmer,noch viel schöner ist. Und Leon kümmert sich ganz doll um mich.
Er hat mir schon das Fell gebürstet und die langen Haare zwischen meinen Zehballen gekürzt. So sehe ich schon richtig gepflegt aus.

Ich mag mein Frauchen auch sehr und folge ihr gern. Wenn Pätschi zu Frauchen will, dann stell ich mich dazwischen und fletsche mit den Zähnen. Gut das Pätschi nicht nachtragend ist und Frauchen genug Streicheleinheiten für alle hat. So werden wir das sicher hinkriegen mit dem Zusammenleben.

Ach, noch was…. Hier lebt auch noch eine Katze, Miezie genannt.
Gestern Abend hat Frauchen gemeint ich würde nichts gegen Katzen haben, aber ich war nur zu k.o. um auf sie zu reagieren.
Heute morgen hab ich diesem miauenden Wesen mal die Zähne gezeigt und wollte sie im Haus rumjagen. Nicht noch eine mit der ich mein neues Frauchen teilen soll. Aber da hat sich Frauchen ganz entschieden dazwischen gestellt und „NEIN“ zu mir gesagt. Das hat gewirkt.

Gassi waren wir auch schon. Das Geschirr anziehen hat mir erstmal nicht gefallen, aber Frauchen hat das in aller Ruhe gemacht und ich hab gemerkt, dass es nix schlimmes ist.

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Dann sind wir raus und gleich hinterm Haus sind schon Wiesen, Felder und Weinberge.
Wow! Ich war so überwältigt von den Gerüchen und der Weite, dass ich erstmal ein bisschen Angst hatte. Aber Pätschi ist zielsicher voraus gegangen, dann hab ich mich auch getraut.
Und soll ich euch was sagen? Es war toll!!! Zuhause habe ich wieder gefuttert und bin müde in mein Bettchen gekrochen.

Was für ein Leben!!!! Streicheleinheiten, Essen, Schlafen, Gassi gehen. Was brauch ich mehr?
O.K. ich hätte zwar am Liebsten alles nur für mich allein, aber vielleicht werden Pätschi und ich die besten Freundinnen und dann jagen wir Miezie zusammen ;-)))

Ganz liebe Grüße

Sidney

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