Yoomee

Ich möchte euch von mir erzählen.

Irgendwann im Juni 2016 wurde ich auf den Strassen Rumäniens geboren, irgendwann haben mich dann grosse Männerhände gepackt und in einen Public Shelter gebracht. Dort waren ganz ganz viele andere Hunde: grosse, kleine, junge und auch ältere. Ihr könnte euch sicher vorstellen, dass ich ganz viel Angst hatte, ich wusste ja nicht
was mit mir passiert.

Nach einer gefühlten Ewigkeit von Monaten wurde ich in verschiedenen Posen fotografiert, immer wenn jemand an dem Zaun vorbei ging, hatte ich gehofft, ich würde mitgenommen. Nun ja zurück zu den Fotos, ich wurde auf einer Website der SOS-Dogsouls veröffentlich. Das war wohl mein Glück.

Im Januar kam eine Anfrage aus der Schweiz (wo bitte ist Schweiz…, hab ich nie gehört), die potentiellen Dosis führten ein ganz langes Gespräch mit Silke, da sie für ein paar von meinen Freuden zu erst interessiert haben.

Aber dann kam ich ins Gespräch, Silke meinte, dass ich, Rory, lieb, nett und vermutlich auch sportlich wäre, also entschieden sich die Dosis für mich (was ein Glück), doch zunächst musste eine Vorkontrolle stattfinden, um herauszufinden, ob das neue Heim für mich auch wirklich passt. Die Vorkontrolle verlief gut und somit wurde der
Schutzvertrag geschlossen.

Am 27.01.2017 bin ich mit vielen anderen Artgenossen auf eine sehr lange Reise in einem grossen Transporter gegangen, ihr könnte euch vorstellen, dass wir alle aufgeregt, aber auch etwas eingeschüchtert waren.

Endlich dann, am Sonntagmorgen dem 29.01.2017 haben mir meine neuen Dosis Angelika und Helm in Empfang genommen, sie haben mich in eine Box in ein warmes Auto gesetzt und sind nochmal fast 3 Std. mit mir gefahren. Dann endlich durfte ich aussteigen. Ich war in der Schweiz, irgendwo zwischen Zürich und Bern angekommen, hier haben mich zunächst ein paar Katzen mehr oder weniger freudig begrüsst, aber ich war noch so kaputt von der langen Reise, dass ich nicht wirklich Lust hatte, irgendwie zu reagieren. Mein neues Frauchen hat mir mein Kissen (ganz gross und weich) gezeigt, hier bin ich erstmal total müde und erschöpft eingeschlafen. Nach ein paar Stunden haben wir einen kleinen Spaziergang unternommen, ihr könnt euch vorstellen, dass ich richtig Angst hatte, ich kenne mich hier nicht aus, kenne mein Frauchen und Herren nicht, verstehe nicht, was sie sagen oder zeigen…… oh je, ich habe ja solche Angst…..
Wir sind nach 30 Min wieder zurückgefahren in das warme Haus, hier habe ich mich auf das Sofa zwischen meine Menschen gelegt und wieder geschlafen, ups ich werde ja immer gestreichelt, an den Ohren, am Hals, am Bauch, ach ist das schöööööööööööööööööö.

Yeah, es gibt Futter, ich habe einen eigenen Napf mit einer Portion nur für mich, boah wie lecker.

Aber es gibt einen kleinen Haken: Ich will einfach nicht mein kleines und grosses Geschäft machen, ich halte lieber ein…… bis ich auslaufe…. Was dann auch im Wohnzimmer passiert ist, aber mein Frauchen hat nicht geschimpft sondern nur meine Pfütze aufgewischt….. Dann war Schlafenszeit, ich darf mit in Schlafzimmer, nein, leider nicht ins grosse Bett, sondern auch hier habe ich ein grosses eigenes Bett nur für mich. Ich schlafe ein…… um 4 Uhr gab es ein komisches Geräusch, mein Herrchen sagt Wecker dazu…. Na gut, nun weiss ich aus, was das ist. Ich bekomme mein Sicherheitsgeschirr an und wir gehen in den Garten, hier mache ich ein kleines Geschäft….. meine Menschen freuen sich ganz dolle, warum nur ?

Boah, es gibt schon wieder Frühstück, wieder bekomme ich meinen eigenen Napf mit einer eigenen Portion Futter, wahnsinn, ich freue mich.
So, nun geht es wieder ins Auto. Meine Menschen sagen Worte wie: Arbeit, Büro, etc. Keine Ahnung,, was das ist und was sie meinen. Ich habe nur schon wieder etwas Angst.

In Zürich angekommen, gehen wir in ein sog. Büro, mein Frauchen hat ein eigenes grosses Büro, aber ich wurde erstmal an einer längeren Leine festgemacht, so dass ich das Büro nicht verlassen kann…

Aus Rory (2016)